Es ist schon erstaunlich: Wochenlang haben alle Main-Stream-Medien der westlichen Welt geschwiegen, als Israel das Massaker im Gaza tagtäglich in noch brutalerer Form ausübte, und jetzt, einige Monate später, stürzen sich alle auf israelische Soldaten, um darzustellen, wie unmoralisch sie waren. Warum?

Spätestens dann, wenn in der Springerpresse Berichte auftauchen, dass israelische Soldaten in einem etwas größeren und die Einzelperson übersteigenden Maß Verbrechen begangen haben sollen, spätestens wenn auf den Internetseiten der berühmtesten Zionismuspropagandisten in Deutschland, die jede Tat Israels heiligen, Berichte über Fehlverhalten zionistischer Soldaten auftauchen, ja spätestens dann muss man sich die Frage stellen, was dazu geführt hat, die etablierte und bestehende Medienwelt auf den Kopf zu stellen? Jene Journalisten, die quasi vom Arbeitsvertrag wegen verpflichtet sind, die israelischen Krieger als “moralischste Armee der Welt“ darzustellen und es auch Jahrzehntelang getan haben, jene Journalisten, die während des Gaza-Massakers nur damit beschäftigt waren, jede Regierungserklärung Israels als Wahrheit zu verkaufen und jeden Massakervorwurf – selbst von unabhängiger Seite – als Propaganda zu diffamieren, überschlagen sich dieser Tage geradezu mit Kritik an israelischen Soldaten, so dass der Leser aus dem Staunen schon gar nicht mehr herauskommt.

Zuerst waren es einige israelische Soldaten, die von unmenschlichen Vorgehensweisen gegen Zivilisten während des Krieges berichteten. Unschuldige und unbewaffnete Frauen und Kinder sollen einfach nach Lust und Laune erschossen worden sein. Dann kamen T-Shirts ans Licht, die dargestellten sollen, wie die israelische Armee auch noch Witze über die Gaza-Opfer macht. Und jetzt sollen israelische Soldaten auch noch palästinensische Kinder als Schutzschilde missbraucht haben. Was ist passiert, dass derart massiv darüber berichtet wird?

Um die Entwicklung besser verstehen zu können, ist ein Rückblick vonnöten. Das Gaza-Massaker der zionistischen Armee war nicht nur für die Armee selbst ein Offenbarungseid ihres grausamen Charakters, es war gleichzeitig der Super-Gau für jene dem Zionismus eingeschworenen Medien; insbesondere in Deutschland. Während der deutsche Zuschauer selbst über BBC und CNN die grausamen Bilder des Massakers verfolgen konnte, schwiegen sämtliche deutschen Fernsehkanäle mehr oder weniger. Während Youtube geradezu überschwemmt wurde mit Ausschnitten aus Sondersendungen aus aller Welt, teils mit englischen oder gar deutschen Untertiteln, gab es im gesamten öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen nicht eine einzige Sondersendung während des Gaza-Massakers. Und in der einzigen Sendung nach Abschluss des Massakers, wurde gegen den Protest einiger Teilnehmer der Diskussionsrunde mehr über Antisemitismus in Deutschland als über das Massaker in Gaza gesprochen. Die Schweigsamkeit über das Massaker war derart eklatant, dass sie selbst jenen aufgefallen ist, die sonst jedes Verbrechen Israels verteidigen! Es war zu offensichtlich!

Jede Übertreibung führt früher oder später zu Gegenreaktionen. Jede derart offensichtliche Manipulation führt zu unaufhaltsamen Glaubwürdigkeitsverlust. Und in diesem Fall war es einfach zu deutlich: Die Main-Stream-Medien, auch die öffentlich-rechtlichen Sender, dienten offenbar nur zur Rechtfertigung eines jeden Verbrechens Israels. Diese Einsicht hat so schnell Fuß gefasst unter dem Teil der Bevölkerung, die sich eine unabhängige Nachricht wünscht, dass plötzlich die Zugriffszahlen von chinesischen, russischen und sogar iranischen Nachrichtenseiten in deutscher Sprache in die Höhe schnellten. Und in Deutschland versuchten Zionismusfanatiker geradezu verzweifelt zu retten, was noch zu retten war und verschlimmerten sogar noch die Medienlage: Jede Einzelperson, die z.B. zum Boykott Israels aufrief, wurde dem medialen Rufmord ausgesetzt. Aber all das blieb ohne Wirkung. Die Sympathiewerte all jener, die sich gegen solche Medien stellten, stiegen unaufhaltsam.

Die Hofberichterstattung hat alles in ihrer Macht liegende versucht, aber musste sich früher oder später eingestehen, dass außer dem Hof ihr kaum jemand mehr glaubt! Zu all dem Übel des eigenen Glaubwürdigkeitsverlustes kam auch noch die neue Regierungsbildung in Israel. Ein ihren Rassismus offen auslebender und inzwischen auch unverblümt in Gesetzen verankernder Zionismus soll in Zukunft durch eine Regierung vertreten werden, bei der selbst die noch so hörigsten westlichen Zionismusfreunde Bauchschmerzen bekommen. Gerade in dieser Situation, in der es nötiger den je zuvor ist, dass die Medien Einfluss auf ihre Leser nehmen können, um den offen-rassistischen Charakter und die zu erwartenden Schandtaten des neuen zionistischen Regimes zu kaschieren, fehlt den Medien die Glaubwürdigkeit.

Daher blieb den Medien gar nichts anderes übrig, als mit einer art “Hau-Ruck-Aktion“ zu versuchen, die Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen. Nicht alles, aber zumindest einiges des Gaza-Massakers wird jetzt zugegeben. Der entscheidende Faktor dabei ist: Die “Meldungen“ jener Journalisten werden wieder gelesen! Dennoch ist die Art und Weise der Berichterstattung bezeichnend! Zwar werden die Verstöße zugegeben, aber die Schuldfrage wird auf einzelne Soldaten und schlimmstenfalls einige Kommandeure Vorort gelenkt; den sogenannten Bauernopfern. Die eigentlichen Drahtzieher, die jene Massaker angeordnet haben, sollen ungeschoren davonkommen und die Main-Stream-Medien wollen ihre Meinungsdiktatur zurück gewinnen.

Aber es ist zu spät! Wenn man einen Bogen derart überzogen hat, dass man jegliche Glaubwürdigkeit verloren hat, dann ist diese nur noch dadurch zurück zu gewinnen, indem man über einen langen Zeitraum die Wahrheit schreibt; und das ist der Hofberichterstattung allein angesichts der Finanzkrise kaum möglich!

Die Wahrheit bezüglich Palästina aber ist: Es wird keinen Frieden für Israelis und Palästinenser, keinen Frieden für Juden, Christen und Muslime in der Region gegeben, ohne ein Minimum an Gerechtigkeit. Einige wenige Verbrecher auf höchstem Niveau, wie Barak, Netanjahu, Livni, Peres und Olmert werden vor einem internationalen Tribunal verurteilt werden müssen. Alle anderen Schuldigen könnten – so ähnlich wie in Südafrika geschehen – durch eine gemeinsame Wahrheitskommission in geringerem Maß zur Verantwortung gezogen bzw. für den Aufbau eines gemeinsamen Staates gewonnen werden, in dem Juden, Christen und Muslime als gleichberechtigte Bürger ein Vorbild für Frieden in der Welt sein können. An dieser Ausgangslage führt kein Weg dran vorbei. Der Zionismus ist am Ende seiner eigenen Sackgasse angekommen, zeitgleich mit dem Ende des Kapitalismus in dieser Welt.

Und für Deutschland gilt: Erst wenn im Springer-Haus die bestehende Zionismus-Ausstellung auch die Massaker des Zionismus thematisiert werden, wird Deutschland eine Presselandschaft erhoffen können, die eines friedliebenden Volkes würdig ist.