Das hirn-und sinnlose Ausleben amerikanischer Gewaltphantasien zur Herrschaft der Welt wird immer teurer. Nun zeichnet sich eine neue Entwicklung in Afghanistan ab, die von den betriebseigenen Konzernmedien des transatlantischen Kriegsbündnisses in der Form noch gar nicht beachtet wurde.
Das Zauberwort heißt Rohstoffe. Untersuchungen des United States Geological Survey (USGS) ergaben, daß vermutete Rohstoffvorkommen in Afghanistan in ihrer Größe schlicht atemberaubend sind. Denn während die meisten Besatzer Afghanistan den Umfang ihrer Erdarbeiten darauf beschränkten, im ganzen Land mehr oder weniger flächendeckend, Landminen zu vergraben, entdeckten die Forscher der USGS, daß Afghanistan wahrscheinlich über die größten Kupfervorkommen der Erde verfügt. Man schätzt die dortigen Kupfer-Vorkommen auf über 11 Millionen Tonnen, was einem derzeitigen Marktwert von etwa 88 Milliarden Dollar entspricht.
Doch damit ist erst ein kleiner Anfang gemacht. Die USGS versucht zur Zeit, alle Bodenschätze des Landes systematisch zu erfassen. Dabei geht es neben Öl und Gas um weitere, unabsehbar große Vorkommen von Eisen, Zink. Blei, Gold, Silber, Salz und Kohle und Edelsteinen.
Die USGS schätzt allein die Gasvorkommen auf 700 Milliarden Kubikmeter und 300 Millionen Tonnen Öl, nur in den nördlichen Provinzen. Die Eisenvorkommen werden auf 2 Milliarden Tonnen geschätzt. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die reichsten Vorkommen an Bodenschätzen im immer noch stark umkämpften Süden des Landes vermutet werden.
Den Anfang zur Ausbeutung der afghanischen Bodenschätze macht nun China. Eine chinesische Firma hat Ende 2007 einen 30-Jahresvertrag über die Schürfrechte zum Abbau der Kupfervorkommen in der Nähe von Kabul abgeschlossen.
Das Unternehmen des transatlantischen Kriegsbündnisses Schürfrechte für die begehrten Bodenschätze erhalten, ist anzunehmen, gestaltet sich aber bei der derzeitigen Sicherheitslage schwierig. Im Gegensatz zu China beschränkt man sich in unserem Kulturkreis einzig auf die Ausbeutung der Bodenschätze um das Land anschließend seinem Schicksal zu überlassen.
China dagegen garantiert Afghanistan den neben einer jährlichen 400 Millionen-Dollar-Beteiligung zusätzliche Investitionen in Höhe von 800 Millionen Dollar, sowie den Bau einer Eisenbahnlinie, eines Kraftwerkes, einer kleinen Stadt für die Arbeiter komplett mit Schulen, Krankenhäusern und sonstiger Infrastruktur. 5000 Arbeitsplätze sollen so geschaffen werden. Damit hätte China aktiv mehr zum Aufbau des vom Krieg gebeutelten Landes beigesteuert, als das die Achse des Guten, jene Länder also, die Afghanistan zerstörten, um dann die Überreste zu einer transatlantischen Kriegskolonie zu deformieren, die man am liebsten sich selbst überlassen hätte, wenn man nur könnte wie man wollte.
US-amerikanische Interessenverbände werden diesen chinesischen Coup nun zähneknirschend zur Kenntnis nehmen müssen. Wollen amerikanische Konzerne den Süden des Landes für ihre eigenen Interessen sichern, müßten sie sich den Zugang zu den Ressourcen teuer bei den dort herrschenden Stämmen erkaufen. Damit würde man zwar unter Umständen einen Zugang zu den Bodenschätzen des Landes bekommen, doch man würde die anti-amerikanischen Stammesverbände so auch finanziell und militärisch in eine stärkere Lage gegen die Besatzer des eigenen Landes bringen. Man würde also den bewaffneten Kampf des Widerstands finanzieren.
Nun ist es nicht so, daß das für die amerikanischen Strategen in der Außenpolitik etwas Neues wäre, es läßt sich der langsam kriegsmüden amerikanischen Öffentlichkeit nur nicht mehr so richtig vermitteln.
Die Situation hat für die Amerikaner ein wenig was von einer Zwickmühle, erst recht wenn man berücksichtigt, daß die dort herrschenden Stammesverbände militärisch stark genug sind, jederzeit eine von westlichen Konzernen errichtete Infrastruktur gewaltsam in den eigenen Besitz zu bringen.
Die Chinesen machen es uns vor, daß unsere Regierungen daraus lernen ist bei dem derzeitigen intellektuellen Standard nicht zu erwarten. Aber auch ohne Bomben kann man politische Ziele erreichen, auch wenn man das im transatlantischen Bündnis gar nicht glauben mag. [Quelle]