Benjamin Netanjahu ist bekanntlich Sohn des Sekretärs des ziofaschistischen Terroristenidols Wladimir Jabotinsky. Das Dokument, mit dem Benjamin Netanjahu nach seiner Machtübernahme in Israel 1996 eine Organisation namens IASPS die Absicherung des Geraubten planen ließ, ist auch bekannt: Securing the realm. Es empfahl unter anderem, einen Regime Change im Irak herbeizuführen. In der Folge ließ Israel den nach dem Prinzip Land gegen Frieden laufenden Friedensprozess von Oslo durch die unverhandelbare Forderung der Perpetuierung der Besatzung platzen. Im Jahr 2000 veröffentlichte die IASPS ein weiteres interessantes Dokument: The Afghan Vortex. Darin empfahl die IASPS den USA, Afghanistan zu erobern. Nachdem Ariel Scharon am 28. September 2000 in Begleitung von starken Polizeikräften den von Israel illegal besetzten Tempelberg wie ein Kolonialherr inspizierte, rief Jassir Arafat zum gewalttätigen Widerstand gegen die fortschreitende Kolonialisierung auf und startete damit die blutige al-Aqsa-Intifada.

Im Sommer 2001 wurde der “Privatmann” Benjamin Netanjahu, der zwischenzeitlich zurückgetreten war, heimlich dabei gefilmt, wie er einer Familie in der illegalen Besatzersiedlung Ofra tief in der Westbank seine Politik bezüglich des Friedensprozesses von Oslo erklärte. In der letzten Woche ist ein israelischer Fernsehkanal in den Besitz des Videos gekommen und hat es veröffentlicht. Der israelische Journalist Gideon Levy hat dazu einen harschen Beitrag in der Haaretz geschrieben. Blogger Richard Silverstein, der vielen Bloglesern noch durch seine Aufdeckung des Falles Anat Kam bekannt sein dürfte, hat nun eine englische Übersetzung einiger Ausschnitte des hebräischsprachigen Videos publiziert. Da diese Ausschnitte Schlüssel für das Verständnis der jüngeren Geschichte sind, übersetzt Mein Parteibuch diese Ausschnitte nachfolgend in die deutsche Sprache.

Hier ist eine Übersetzung des ersten Ausschnittes:

Netanjahu: … Die Araber konzentrieren sich derzeit auf einen Krieg des Terrors, und sie glauben, es wird uns brechen. Die Hauptsache ist zuerst vor allem, sie zu treffen. Nicht nur einen Treffer, sondern Schläge, die so schmerzhaft sind, dass der Preis zu schwer zu ertragen sein wird. Der Preis ist jetzt nicht zu schwer zu ertragen. Ein breit angelegter Angriff auf die Palästinensische Autonomiebehörde. Um sie zu dem Punkt zu bringen, dass sie Angst haben, dass alles zusammenbricht …

Frau: Warte einen Augenblick, aber dann wird die Welt sagen: “Wie kommt es, das Sie schon wieder Eroberungen durchführen?”

Netanjahu: Die Welt wird nichts sagen. Die Welt wird sagen, wir verteidigen uns.

Frau: Hast Du keine Angst vor der Welt, Bibi?

Netanyahu: Gerade heute, mit Amerika. Ich weiß, was Amerika ist. Amerika ist etwas, das leicht verschoben werden kann. Verschoben in die richtige Richtung.

Kind: Die sagen, sie sind für uns, aber es ist wie …

Netanyahu: Sie kommen nicht in unseren Weg. Sie kommen nicht in unseren Weg.

Kind: Auf der anderen Seite, wenn wir etwas, irgendetwas tun, dann werden sie …

Netanyahu: So, mal angenommen, dass sie etwas sagen. So haben sie was gesagt! Sie sagten es! 80% der Amerikaner unterstützen uns. Das ist absurd. Wir haben diese Art von Unterstützung, und wir sagen: “Was wir mit den …” Schau. Die Clinton-Administration war extrem pro-palästinensisch. Ich hatte keine Angst, da zu manövrieren. Ich hatte keine Angst, mit Clinton zu kollidieren. Ich hatte keine Angst, mit den Vereinten Nationen zu kollidieren. Ich war sowieso beim Bezahlen des Preises, und so zog ich es vor, Wert zu erhalten. Wert für den Preis.

US in the pocket of Israel
US in the pocket of Israel

Dass Israel über seine Lobby die USA beherrscht, ist nichts neues. Dass Benjamin Netanjahu das auch so sieht, verwundert nicht. Auch der damalige israelische Regierungschef Ariel Sharon hat das einem israelischen Rundfunkbericht zufolge Schimon Peres im Oktober 2001 lautstark mitgeteilt und Außenminister Avigdor Lieberman hat das kürzlich auch ebenso offen wie verächtlich erklärt. Benjamin Netanjahu weiß, dass er sich dabei neben superreichen “Businessmen” und von der Holocaust-Industrie beeindruckten “Liberalen” auf mehr als Hundert Millionen radikalevangelikale US-Christen verlassen kann, deren finanziell der Israel-Lobby verbundene Führer ihren Gläubigen immer wieder eintrichtern, dass der Zionismus dazu da ist, dass “der Messias” auf Erden niederkommt. Und schaut man sich an, wie Barack Obama vor Benjamin Netanjahu schon wieder Bücklinge macht, obwohl Netanjahu sich um den von Obama öffentlich vorgetragenen Wunsch eines Siedlungsstopps im besetzten Ost-Jerusalem demonstrativ einen feuchten Kehricht geschert hat, so hat die Israel-Lobby auch heute noch die USA fest im Griff.

Interessanter ist, dass Benjamin Netanjahu im Sommer 2001 von einem “Krieg des Terrors” der “Araber” spricht und Amerika leicht in die richtige Richtung verschoben werden könne. Netanjahu sprach hier nämlich, bevor der Bushkrieg gegen den Terror mit dem Paukenschlag 9/11 begann und er war von erstaunlicher Zuversicht, dass die israelische Propaganda zur Darstellung zukünftiger israelischer Eroberungen als Verteidigung in der Welt erfolgreich sein würde. Wenn es stimmt, dass zu dieser Zeit der israelische Serienkiller Ehud Barak bereits in den USA war, um die False-Flag-Attacke von 9/11 vorzubereiten, und Netanjahu davon wusste und davon ausging, dass Israel sich trotz Spuren nicht erwischen lässt, dann hatte Netanjahu allen Grund zur Zuversicht.

Hier ist die Übersetzung eines weiteren Ausschnittes aus der Unterhaltung von Netanjahu, mit dem der Hintergrund der damaligen israelischen Politik überraschend deutlich offen gelegt wird:

Frau: Die Oslo-Abkommen sind eine Katastrophe.

Netanyahu: Ja. Du weißt das, und ich wusste das … Die Leute müssen wissen … Was waren die Abkommen von Oslo? Die Oslo-Abkommen, die die Knesset unterschrieben hat, ich wurde gefragt, vor den Wahlen: “Wirst du dich nach ihnen richten?” Und ich antwortete: “Ja, vorbehaltlich der Gegenseitigkeit und der Begrenzung der Rückzüge.” “Aber wie wollen Sie die Rückzüge begrenzen?” “Ich werde eine solche Auslegung des Abkommen geben, dass es für mich möglich wird, dieser Galopp auf die 67er Linien zu stoppen. Wie haben wir es getan?

Erzähler: Die Oslo-Abkommen regelten zu der Zeit, dass Israel nach und nach in drei verschiedenen Phasen die besetzten Gebiete den Palästinensern übergibt, es sei denn, die betreffenden Gebiete hatten Siedlungen oder militärische Anlagen. Das ist es, wo Netanyahu ein Schlupfloch gefunden hat.

Netanyahu: Keiner sagte, was militärische Anlagen definierte. Definierte militärischen Anlagen, sagte ich, seien Sicherheitszonen. Soweit es mich betrifft, ist das Jordan-Tal eine definierte militärische Anlage.

Frau: Recht so [lacht] … Das Beit Shean Tal.

Netanjahu: Wie kannst du das sagen. Wie kannst du das sagen? Aber dann kam die Frage auf, wer denn definieren würde, was definierte militärischen Anlagen seien. Ich wollte einen Brief – an mich und an Arafat zur gleichen Zeit – der sagte, dass Israel, und nur Israel, derjenige wäre, der definiere, was diese sind, die Lage der militärischen Anlagen und ihre Größe. Nun, sie wollten mir diesen Brief nicht geben, so dass ich ihnen das Hebron-Abkommen nicht gab. Ich stoppte die Regierungssitzung und ich sagte: “Ich unterschreibe nicht”. Erst als der Brief kam, im Verlauf der Sitzung, an mich und an Arafat, erst dann habe ich das Hebron-Abkommen unterzeichnet. Besser gesagt, ich ratifizierte es, denn es war ja bereits unterschrieben. Warum ist das wichtig? Weil ich in diesem Augenblick das Osloer Abkommen faktisch stoppte.

Frau: Und trotzdem, einer unserer eigenen Leute, entschuldige mich, wer weiß, ob es ein Schwindel war, und dass wir dabei waren, Selbstmord mit dem Oslo-Abkommen zu begehen, gibt ihnen – zum Beispiel – Hebron …

Netanyahu: In der Tat, Hebron tut weh. Es ist das Ding, das weh tut. Einer der berühmten Rabbiner, den ich sehr respektiere, ein Rabbi von Eretz Israel, sagte zu mir: “Was würde dein Vater sagen?” Ich ging zu meinem Vater. Kennst Du ein wenig die Ansichten meines Vaters? Er ist nicht gerade eine lilienweißen Taube, wie sie sagen. … Also mein Vater hörte sich die Frage an und sagte: “Sage dem Rabbi, dass Dein Großvater, Rabbi Natan Milikowski, ein kluger Jude war. Sage ihm, es wäre besser, zwei Prozent als zu hundert Prozent zu geben. Und das ist hier die Wahl. Du gabst zwei Prozent und hast auf diese Weise den Rückzug gestoppt. Anstelle von hundert Prozent. Der Trick ist, dort zu sein und einen minimalen Preis zu zahlen.

Fortgesetzter Landraub
Zionist Self-Determination

Benjamin Netanjahu brüstet sich hier damit, den Friedensprozess von Oslo zum Zwecke des fortgesetzten Landraubes erfolgreich sabotiert zu haben, was dann anschließend bis heute zu mehr als 1000 toten Israelis und mehr als 7500 toten Palästinensern geführt hat. Während des Krieges gegen den Terror setzte Israael die bewährte Politik fort: ein Ende der Besatzung ist nicht in Sicht. Wenn das Ziel des sogenannten “Krieges gegen den Terror” ist, Israel vor dipomatischen Konsequenzen wegen der fortgesetzten Kolonialisierung der Westband abzuschirmen, so hat sich der Krieg gelohnt: inzwischen hat Israel die von Israel direkt beherrschten Fläche in der Westbank auf 42% gesteigert.

Die wohl inzwischen weit über eine Million Toten der mit Verweis auf 9/11 begonnenen Terrorkriege gegen Afghanistan und Irak haben den Blick der Welt auf die fortgesetzten israelischen Verbrechen verstellt. Das ist kein Zufall, denn in den von der ehemaligen israelischen Soldatin Rita Katz verbreiteten Videoverschnitte, die angeblich den angeblich für 9/11 hauptverantwortlichen saudischen US-Söldner Osama Bin Laden zeigen sollen, wird Israel zum Glück für Israel nie erwähnt. Doch die zusammengefälschte Al-Kaida-Propaganda und eineinhalb Millionen Tote reichen zur Ablenkung von der Kolonialisierung des Westjordanlandes nicht mehr aus. Eine neue Bewegung für einen gerechten Frieden im Nahostkonflikt auf Basis des Völkerrechtes formiert sich.

Israel reagiert auf die Friedensbewegung mit dem bekannten Schema von Lügen, Gewalt und noch mehr Lügen und Gewalt. So versucht Israel nun, die USA und andere Verbündete mit Lügen und falschen Gerüchten zu einem weiteren Terrorkrieg für Israel aufzustacheln – nun gegen den Iran, bei dem, wenn es klappt, vermutlich noch mehr Menschen sterben. Sicherlich würde das von der Kolonialisierung des Westjordanlandes ebenso erfolgreich ablenken wie die Kriege gegen Irak und Afghanistan. Benjamin Netanjahu ist sich seiner Sache sehr sicher. Kürzlich erklärte er sogar ganz offen, wer von 9/11 profitierte: Israel.

Es liegt alles offen da: Tatmöglichkeit, Tatmotiv und Taterfolg. Und doch wird in Richtung Israel nicht ermittelt. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass Benjamin Netanjahu irgendwann den Preis für den Wert des fortgesetzten Landraubes zu Lasten von unzähligen Toten bekommt. Als geeigneten Ort für die Verkündung des gerechten Preises für Benjamin Netanjahu sei hier schon jetzt Den Haag vorgeschlagen.

Quelle